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Praxistest: TomTom Adventurer: Mit der TomTom Adventurer tritt der niederländische Navigationsspezialist TomTom erstmals in der Kategorie der Bergsport- und Outdoor-Uhren an. Als neuer Mitspieler treffen die Amsterdammer hier gleich auf eine ganze Reihe langjährig etablierter Wettbewerber, von C wie Casio bis S wie Suunto. An der Ausstattung gemessen erscheint die Adventurer geradezu ein Schnäppchen zu sein. Aber was taugt die Uhr in der Outdoor-Praxis? Wir haben getestet. In der Praxis. Unter härtesten Bedingungen. Am kältesten Punkt Deutschlands… im Winter.

Ende Dezember. Halb vier Nachmittags. Die Sonne scheint, der Himmel ist blau. Im Schatten ist es dennoch knackig kalt. Eine dünne Schneeschicht bedeckt den Boden. Mit etwa 50 anderen Fahrgästen haben wir den Königssee im Nationalpark Berchtesgaden mit dem Ziel der Halbinsel St. Bartholomä überquert. Über uns erhebt sich im letzten Sonnenschein des Tages die Watzmann-Ostwand. Mit einer Wandhöhe von 1800 Metern die höchste Felswand der Ostalpen.

Letzte Sonnenstrahlen in der Watzmann-Ostwand [Bild: reviersteiger.de]

Praxistest: TomTom Adventurer – am kältesten Punkt Deutschlands

Unser Ziel ist jedoch nicht der Watzmann, sondern der Funtensee. Er liegt nicht so hoch wie der Watzmann. Jedoch gilt er, bedingt durch seine besondere geografische Lage, umgeben von den Bergriesen der Berchtesgardener Alpen, direkt am Steinernen Meer, als der kälteste Punkt Deutschlands: Am 24. Dezember 2001 registrierte eine Station der Firma Meteomedia hier eine Temperatur von -45,9 °C. Eine Messstation des Deutschen Wetterdienst vermeldete an der gleichen Stelle am gleichen Tag kuschelige -44°C.

Tagesziel und Testgelände: Das Kärlingerhaus am Funtensee, dem kälteste Punkt Deutschland [Bild: reviersteiger.de]

Gelände: Steilrinne als Härtetest für GPS-Geräte

Unser Weg führt uns über einen alpinen Wanderweg zum Kärlingerhaus. Wir passieren dabei unter anderem die Saugasse. Eine schluchtartige Steilrinne, sie führt durch bis zu 40 Grad steiles Gelände mit mehr als 30 Kehren steil bergauf. Wir sind den Weg schon öfter gegangen, nun zum ersten Mal im Winter. Zwischen den steilen Felswänden verlieren selbst ausgewachsene GPS-Geräte häufig die Orientierung. Kurz: geradezu ideale Bedingungen für einen Härtetest mit der neuen TomTom Adventurer. Für den Notfall sind Winterausrüstung, Garmin Etrex 30, Karten, Kompass und Berghandy dabei.

Vor dem Start gut in Schuss, das Testgerät: TomTom Adventurer [Bild: reviersteiger.de]

TomTom Adventurer startklar machen

Also runter vom Schiff und ab auf den Berg. Material und Rucksäcke befestigt, Stirnlampe, Handschuhe, Mütze und Brille anlegen. Auch die Adventurer muss nun zeigen, was sie kann:
Mit einem Druck nach rechts des Vierwege-Sticks an der Uhr geht es zu den Sportprofilen. Die Uhr quittiert mit gutmütigem Brummen. Mit dem kleinen „Joystick“ drei mal runter und drei kurze Viberationsfeedbacks später sind wir im Profil „Wandern“ nochmal rechts, die Uhr vibriert, „Bitte warten“ GPS-Quick Fix. Nach knapp 20 Sekunden „düdüdü“- die Uhr ist einsatzbereit. „LOS“ mit einem Pfeil nach rechts steht in Display. Nochmal rechts, ein kurzes Brummen und ein kleines Dreieck erscheint auf dem Display. Der Maßstab von 100m zeigt, dass es sich um die Navigationsansicht handelt. Die brauchen wir nicht, der Weg ist ausgeschildert. Ich drücke einmal kurz nach links und es erscheinen drei Skalen (Höhe/Dauer/Distanz). Alle wichtigen Daten auf einen Blick. Es kann los gehen.

TomTom Adventurer: Ein kleines Dreieck markiert die aktuelle Position, im Hintergrund der winterliche Königssee [Bild: reviersteiger.de]

Kompass und Anstieg schnell gefunden

Der Weg führt nun in südlicher Richtung am Ufer des Königssees entlang, wie mir auch die Kompassansicht bestätigt. Sie ist mit nur zwei Tasten-Drücken schnell erreicht: 1. „rechts“ in die Navigationsansicht mit dem kleinen Dreieck, das inzwischen den Weg als eine Linie hinter sich her zieht und 2. „hoch“, schon sieht man den elektronischen Kompass vor sich. Der Weg steigt gemächlich an. In der ersten von unzähligen Kehren haben wir etwa 50 Meter über unserem Ausgangsniveau (1*“links“ 8*“runter“), einen traumhaften Blick auf das Ende des Sees und die winterliche Saletalm.

Wunderschöner Blick auf die winterliche Saletalm am Königssee [Bild: reviersteiger.de]
 Von nun an geht es steil bergauf. Und mit jedem Höhenmeter wird auch der Schnee fast unmerklich ein bisschen höher. Wir passieren den Schrainbach-Wasserfall und schrauben uns Kehre um Kehre nach oben.
Spätestens ab der Bergwachthütte an der Holzstube macht sich der Schnee deutlicher bemerkbar. Zum Glück ist der Weg durch voraus gegangene Schneeschuhgänger gut gespurt.

Spätestens ab der Bergwachthütte macht sich der Schnee deutlich bemerkbar [Foto: reviersteiger.de]

Gutes Display aber falsche Daten in der Saugasse

Nach 700 Metern Aufstieg und rund 3,5 Stunden zeigt das GPS der Adventurer, das bis dato gut mitgelaufen war, bei einer Pause mitten in der schluchtartigen Saugasse völlig unrealistische Werte. Die Ablesbarkeit bei Nacht ist zwar einwandfrei (siehe Bild), angeblich haben wir aber plötzlich 9,9 Kilometer zurück gelegt. Das entspricht in etwa der rechnerischen Gesamtstrecke bis zu unserem Ziel, dem Funtensee. Auf Basis der Meereshöhe und der Karte dürften wir bis zu diesem Punkt allerdings erst etwa knapp über 6 Kilometer zurück gelegt haben. Die spätere Analyse der Aufzeichnungen am PC zeigt im unteren Teil der Schlucht wirre Bewegungsmuster mit utopischen Bewegungsdaten. Grund dürfte das Fehlen von GPS-Signalen in der engen Steinrinne gewesen sein. Auch der Garmin etrex 30 hatte hier, wenn auch deutlich weniger, Probleme.

Nachts im Aufstieg: Display spitze, Daten, naja… [Bild: reviersteiger.de]

100 Meter höher, nachdem sich die Rinne weitet, ist der Spuk dann allerdings auch bei der TomTom Adventurer schnell vorbei: Zwar bleiben die illusorischen Kilometerangaben, die Aufzeichnung stimmt aber wieder. Mit sehr geringen Abweichungen vom in der Karte verzeichneten Wegverlauf wurden die verbleibenden 3,5 Kilometer sehr exakt aufgezeichnet. Auch auf dem Rückweg werden sich an dieser Stelle GPS-Probleme zeigen, sie falle jedoch insgesamt deutlich geringer aus.

Auch bei -20 Grad keine Probleme

Wir erreichen unser Tagesziel, das Kärlingerhaus am Funtensee, bei völliger Dunkelheit, einem gigantischen Sternenhimmel und Temperaturen um -20 Grad. Im Winterraum, in dem wir übernachten werden brennt, Gott und drei Schneeschuhgängern sei Dank, schon der Ofen. Während die Akkus einer Stirnlampe auf dem Weg vor der Kälte kapitulieren mussten, zeigten sich bei der TomTom Adventurer auch jetzt noch keinerlei Ermüdungserscheinungen.

TomTom Adventurer – Frühstück an der Powerbank. Der Winterraum im Kärlingerhaus. Spartanisch, aber warm! [Bild: reviersteiger.de]

Tag 2: Zur Feldalm und zum Gamskogel

Der nächste Tag beginnt mit einem strahlend blauen Himmel. Es ist, sorry, schweinekalt! Wir gönnen uns daher erst mal ein gemütliches Frühstück und der Uhr einige Minuten an der Powerbank. Als die Sonne endlich die Fenster erreicht, zeigt das Thermometer noch immer -16 Grad. In der Sonne, aber tatsächlich nur da, ist es angenehm warm. Ideale Bedingungen für einen weiteren Test und eine kleine Exkursion in Richtung Feldkogel bzw. der verfallenen Feldalm.

Saukalt aber wunderschön… Aufbruch zur Testrunde bei idealen Bedingungen [Bild: reviersteiger.de]

Schnee, Sicht und Sonnenschein…

Auch bei dieser Tour wird uns neben der TomTom-Uhr das Garmin GPS begleiten. Der Weg zu dem im Sommer beliebten Aussichtspunkt führt vom Kärlingerhaus am Ostufer des Funtensees entlang. Kurz vor dem Ende des Sees passieren wir die Teufelsmühle. Auf der seeabgewandten Seite des Weges ist hier hinter der Felswand ein gurgelndes maschinenartiges Geräusch zu hören. Der Sage nach mahlt dort der Teufel Steine, um Silber zu gewinnen. Tatsächlich rauscht dort, obwohl der See komplett zugefroren ist, der unterirdische Ablauf des Funtensees. Kurz danach steigt der Weg links steil an. Einige hundert Meter weit können wir noch den Spuren von Schneeschuhgängern folgen, dann ist Schluss. In Richtung Feldalm führen nur noch Gamsspuren. Wir folgen Ihnen, passieren die verfallene Alm und erklären den nächstbesten Gipfel zum Tagesziel. Wir nutzen den sonnigen Platz für eine ausgiebige Pause, bevor es zurück zum See geht.

Blick in Richtung Ingolstädter Haus mit Höhenmessung hier knapp über dem Funtensee auf 1658 m [Bild: reviersteiger.de]

Messwerte fast identisch

Die von der TomTom erfassten GPS-Daten stimmen heute fast auf den Meter mit dem Garmin-Gerät überein. Beide zeigen eine Strecke von 4,4 Kilometern. Bei der Ausgangshöhe von 1597m (TomTom) und 1596m (Garmin) existiert ebenfalls keine messbare Differenz. Lediglich bei der auf dem Weg gemessenen Maximalhöhe 1848m (Garmin) und 1873m (TomTom) zeigen sich wahrnehmbare Unterschiede.

Die Navigationsansicht in maximaler Vergrößerung. Der übereinstimmende Wegverlauf ist auf dem Foto ebenfalls gut erkennbar [Foto: reviersteiger.de]

Navigationsansicht: Skalierbarer Maßstab wäre toll…

Auch wenn die Navigation bei unserer Tour hervorragend funktioniert, zeigte sich doch ein Nachteil der TomTom Adventurer: Die Navigationsansicht kennt nur drei Maßstäbe, 2km, 500m und 100m. Das reicht, auch bei optimalen Satellitenempfang und Maximaler Vergrößerung, nicht für die Navigation in weglosem Gelände. Gerade im Hochgebirge und auf Schnee können 10 Meter links oder rechts schon einen erheblichen Unterschied machen. Hier sollte TomTom nachbessern und eine höhere Auflösung ermöglichen. Auch wenn diese Funktion, aufgrund von mehr Messpunkten, möglicherweise nur im Lauf- oder Trailrunningmodus einsetzbar wäre, sinnvoll wäre sie allemal.

Fazit – Praxistest: TomTom Adventurer:
Üppige Ausstattung – Ordentlicher Preis – kleine Schwächen im Detail

Display und Ablesbarkeit sind ganz klar Stärken der Adventurer GPS-Uhr [Bild: reviersteiger.de]
Mit der TomTom Adventurer liefert TomTom eine robuste und wetterfeste Outdoor-GPS-Uhr mit üppiger Ausstattung zu einem fairen Preis. Insbesondere den optischen Pulsmesser findet man bei der Konkurrenz nur bei erheblich teureren Modellen. Das Einsatzspektrum ist breit es werden sogar spezielle Modi für Skifahren oder Trailrunning angeboten. Auch als Fitnesstracker macht die Uhr einen guten Job.

Durch das GPS-Quick-Fix ist die Uhr schnell einsatzbereit. Durch die Kombination von GPS und Glonass ist die Genauigkeit für eine GPS-Uhr erstaunlich gut. Im Wandermodus hat der Akku auch für lange Touren genug Power. Leider um den Preis geringerer Genauigkeit, da weniger Messpunkte ausgewertet werden. Bei relativ langsamer horizontal Bewegung, wie bei Bergsteigen, fällt das kaum ins Gewicht. Beim zügigen Wandern im Flachland wird schon mal die eine oder andere Ecke „rund“ gerechnet (gemessene Abweichung < 1,5%). Hier unbedingt den Laufmodus einstellen. Aussetzer, wie im Test geschildert, finden sich unter extremen Bedingungen auch bei „großen“ GPS-Geräten. Evtl. ließe sich Software-seitig noch etwas gegen allzu große Abweichungen tun, vielleicht mit dem nächsten Update?

Bedienung und Menügestaltung sind logisch und selbsterklärend und lassen in Bedienbarkeit und Handhabung, nach meiner Meinung, kaum Wünsche offen. Besonderes Lob verdient das Display, es ist unter allen Licht-Bedingungen, hell wie dunkel, hervorragend ablesbar. Der Höhenmesser arbeitet, durch die Kombination von GPS und Barometer ohne zusätzliche Kalibrierung zuverlässig.

Ein Manko für Abenteurer, die abseits der Zivilisation unterwegs sind, ist die geringe Vergrößerung der Navigationsansicht. Sie ermöglicht mit 100 Metern Zoomfaktor in weglosem Gelände keine optimale Orientierung. Ein Maßstab von 50 oder 30 Metern wäre in diesem Fall besser.

Für alle anderen gilt: Ist aber ein Berg- Forst- oder Wanderweg vielleicht sogar eine Straße vorhanden, reicht der Maßstab allemal für eine sichere Orientierung auch in unbekanntem Gelände.

Zwei Worte noch zur Software: TomTom scheint aktiv an der Verbesserung der Leistung seiner Instrumente zu arbeiten: Schon kurz nach dem Erscheinen der Uhr kam das erste Firmware-Update zur Verbesserung der Genauigkeit.

Lobende Worte verdient auch die TomTom Mysports Webseite. Über TomTom Mysports Connect klappt die Datenübertragung von einem Windows Rechner sofort. Die Auswertungsmöglichkeiten lassen kaum Wünsche offen, auch Routen lassen sich spielend leicht einspielen.


Die Route

https://www.outdooractive.com/de/bergtour/berchtesgadener-land/kaerlingerhaus-von-koenigssee-st-bartholomae-ueber-saugasse/9734218/#dm=1


Die Wettbewerber

TomTom Adventurer in Originalverpackung [Bild: reviersteiger.de]
Zu nennen sind hier die Garmin Fenix 3 (die Fenix 5 steht seit Januar 2017 in den Startlöchern) oder Forerunner 920XT von Garmin die Uhren der Suunto Ambit- bzw. Traverse- oder Spartan-Serie sowie selbstverständlich die Klassiker Casio Pro Trek Serie, wenn auch zur Zeit noch ohne GPS (gerade wurde auf der CES 2017 eine Variante mit GPS vorgestellt). Auch die große Anzahl mobiler Outdoornaviationsgeräte z.B. von Garmin, Falk oder Satmap zählen zum Konkurrenzumfeld.

Allen Geräten gemeinsam ist, dass sie neben den reinen Sportfunktionen auch noch über Kompass, Höhenmesser, Barometer und zum Teil sogar Thermometer verfügen und Bergsportler so bei der Navigation, Wegfindung und in der Wettervorhersage unterstützen. Außerdem sind sie durch die Bank wasserfest, sowie stoß- und witterungsgeschützt und verfügen über eine Akkulaufzeit, die auch längere Tourenintervalle ohne Stromversorgung erlaubt.

Die Unzahl von Navigationslösungen für Handys, oder Lifestyle-Produkte wie die I-Watch, bleiben unberücksichtigt. Sie reichen sicherlich für den einen oder anderen Sonntagssparziergang oder die Lauf-Runde im Park, erscheinen aber, aus den o.g. Gründen für den Outdoor-Einsatz als weniger geeignet.

Die TomTom Adventurer erscheint extrem robust und verfügt in diesem Zusammenhang über Empfänger für GPS und Glonas, Barometer, Höhenmesser, Gyroskop, Beschleunigungsmesser, optischen Herzfrequenzmesser und Kompass. Im Sportmodus soll der Akku ohne Zwischenladung 10 Stunden, im Wandermodus sogar 20 Stunden durchhalten. Allerdings geht dieser Reichweitenzuwachs, wie unser Test gezeigt hat, durch weniger Messpunkte, zu Lasten der Genauigkeit.

Allerdings kann sie auch Ihre Sportuhren-Gene nicht völlig verleugnen. Ein Aktivitäts- und Schlaftracker sind genauso selbstverständlich, wie ein optischer Herzfrequenzmesser ohne Brustgurt.

Ebenso Sportprofile fürs Laufen, Wandern, Trail-Running, Radfahren, Skifahren

Taugt auch als Aktivity-Tracker… die Schrittzähler-Ansicht [Bild: reviersteiger.de]
Besonderheiten
  • MP3 Player
  • Quick GPS
  • Einknopf-Steuerung mit Vierwege Stick
  • Automatische Lifterkennung
  • Aktivitäts Tracker
  • Herzfrequenzmesser ohne Brustgurt
Besonders Positiv:
  • Display: Das Display ist im Gegensatz zu anderen Geräten unter nahezu allen Bedingungen, tags wie nachts, problemlos ablesbar. Die Aktivierung der Beleuchtung klappt auch unter schwierigsten Bedingungen problemlos.
  • Breadcrumb-Navigation: Die bereits von Suuinto-Uhren bekannte Breadcrumb-Navigation ermöglicht auch auf kleinen Straßen und Wanderwegen eine problemlose Orientierung. Perfekt für normale Wanderungen in schwierigem weglosem und verschneitem Gelände reicht der Maßstab von 100 Metern leider nicht aus.
  • Aktivitäts-Tracking: Vibration als zusätzliche Rückmeldung zum erreichen des Tageszieles.
  • Akkulaufzeit: Der Akku hält auch bei langen Tagestouren problemlos durch. Der Verbrauch hält sich im Rahmen. Für das Laden reicht eine kleine Powerbank in der Regel völlig aus.
  • Bedienung: Der Vierwege-Stick ermöglicht eine problemlose Navigation, auch mit Handschuhen. Die Menüs sind durchweg klar und logisch strukturiert. Vibrationen bei der Auswahl der unterschiedlichen Listenpunkte geben eine unmittelbare taktile Rückmeldung. Diese erleichtert zusätzlich die Bedienung. Angenehm: Wartezeiten beim Aufruf einzelner Untermenüs, wie bei der Suunto Ambit oder Garmin fenix, existieren quasi nicht. Natürlich nur dann, wenn nicht gerade ein GSP-Fix durchgeführt werden muss.
  • Robustheit: Weder Kälte unter -20 Grad noch Feuchtigkeit machten dem Testgerät oder dem Akku irgendwelche Probleme.
Das könnte man besser machen:
  • Die Navigationsfunktion: Der Maßstab für die Navigation kann auf 100, 500 und 2000 Meter eingestellt werden. Leider reicht im Outdoor-Bereich, besonders in den Bergen und in weglosem Gelände, die Darstellung im Maßstab von 100 Metern nicht aus. Hier sollte TomTom nachbessern: Die Möglichkeit den Maßstab der Ansicht z.B. auf 30 Meter zu erhöhen, könnte hier helfen. Voraussetzung ist natürlich, dass das GPS ausreichend auflöst.
  • GPS-Genauigkeit: Hindernisse führen dazu, dass bei fehlenden Signal zum Teil die Ecken rund gerechnet werden oder unrealistische Zickzack-Routen aufgezeichnet werden. Das wirkt sich in beiden Richtungen, positiv wie negativ auf die gemessene Distanz aus.
  • In der Summe schlägt sich das Gerät jedoch auch im Vergleich mit „großen“ GPS-Geräten insgesamt erstaunlich gut. Auch dort liegen die aufgezeichnete Routen unter schwierigen Bedingungen, z.B. in engen Tälern deutlich neben dem eingezeichneten Kartenverlauf.
  • Ärgerlich sind hingegen die runden Ecken auch unter guten Bedingungen. Mehr Messpunkte könnten hier Abhilfe schaffen. Allerdings hält sich die von uns gemessene Abweichung mit < 1,5 % in durchaus vertretbaren Grenzen.
  • Unser Testgerät setzte nach dem Entfernen vom PC mehrfach, ohne Kabel, völlig unbeirrt den Ladevorgang fort. Im Praxiseinsatz bei Aufladung durch Powerbank oder Netzteil haben wir dieses Verhalten dagegen nie beobachtet.

Redaktioneller Hinweis:

Das Gerät für den Praxistest wurde uns von TomTom zur Verfügung gestellt.

[Test/Text/Bilder: reviersteiger.de]


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